Ausloberin
Stadt Münster
Stadt Münster
Nichtoffener Wettbewerb
3. Preis
Transformation der ehemals gewerblich geprägten Flächen in ein vielfältiges, urban-gemischtes und gleichzeitig durchgrüntes Quartier
Heute prägt ein Zusammenspiel aus großen Hallenbauten und kleinen Gebäuden das Gelände. Diese Heterogenität ist derzeit ortsprägend. Der Maßstab der Hallen gibt die Körnung der neu entwickelten städtebaulichen Struktur „aus dem Ort heraus“ vor. Dies ermöglicht auch einen flexiblen Umgang mit den vorhandenen Gebäuden im Entstehungsprozess des Quartiers.
Die weitläufigen Flächen (grün wie grau) und engen Anlieferungsgassen erzeugen heute einen besonderen Charakter im Gebiet. Die Flächen bildet die Ausgangsbasis für die Entwicklung hochwertiger Freiräume für das Quartier. Das orthogonale Raster der engen Anliefergassen wird als blau-grünen Wohngassen weiterentwickelt.
Im Plangebiet bestehen diverse Kleinarchitekturen, die die heutige Prägung des Quartiers in Zukunft transportieren können. Ihnen kommt im neuen Quartier als Orte der Gemeinschaft, der Nachbarschaft oder des Vereinslebens eine besondere Aufgabe zu.
Das Plangebiet am Dortmund-Ems-Kanal liegt heute isoliert zwischen dem Wasser und großen Verkehrsachsen. Daher gilt es, das Gebiet in ein vielfältiges, übergeordnetes Freiraumsystem einzubetten und Bezüge aus der Tiefe des neuen Stadtraums zum Wasser und darüber hinaus herzustellen. Das Quartier öffnet sich baulich zur Promenade am Dortmund-Ems-Kanal. Auch alle Freiräume innerhalb des Quartiers orientieren sich aufs Wasser: Im Norden und Süden Sport- und Waldflächen, in der Mitte öffnet sich der DEK-Park als zentraler Freiraum.
Das Regenwasser in den Wohngassen wird in offenen Rinnen und Verdunstungsbeeten geführt und dezentral versickert. Im zentralen DEK-Park, Lütkenpark sowie den Grünbereichen am Quartiersplatz sind zusätzliche Flächen dafür vorgesehen. Die Gebäude auf den Baufeldern haben Retensionsdächer, die das anfallende Regenwasser speichern und verdunsten können.
Darüber hinaus gibt es in den grünen Wohnhöfen oberflächennahe Verdunstungs- und Versickerungsflächen. Das Zusammenspiel aus den geöffneten Blockstrukturen mit grünen Innenhöfen, Gebäude mit grünen Dächern und klimaaktiven Fassaden, gemeinsam mit den blau-grünen Wohngassen sorgen für ein angenehmes Mikroklima im neuen Quartier.
Landeshauptstadt Mainz
zweiphasiger, nichtoffener Wettbewerb
50 ha
3. Preis
Die heutige Feldflur, Straßen und Strukturen der Umgebung bieten wenig räumliche oder inhaltliche Anknüpfungspunkte. Daher stehen einige grundlegende Prämissen und Prinzipen zur Organisation des neuen Campus am Anfang des Entwurfs:
Als ordnungsgebendes Moment auf dem Areal dient ein kontextbezogenes Raster. Im Sinne eines „urbanistischen Spielfeldes“ kann es nach klaren Regeln ausgestaltet werden. Es bezieht sich einerseits auf die Morphologie der umgebenden Feldflur, andererseits auf das streng orthogonale System der östlich angrenzenden Hochschulerweiterung. Die Maschenweite des Rasters variiert von sehr großen Bau- und Freiraumfeldern an den nördlichen und südlichen Rändern hin zu kleinen Feldern entlang der zentralen Achse im Gebiet.
Eine grobe Zonierung von Nord nach Süd schreibt dem Territorium unterschiedliche landschaftliche Qualitäten ein. Diese grundsätzliche räumlich-funktionale Disposition schafft differenzierte Teilräume, neue Freiraumtypen und unterschiedliche Grade von Urbanität.
Dem Freiraum kommt eine Schlüsselrolle im Konzept zu. Er umfasst drei Landschaftstypen, die dem Gebiet eine (neue) Prägung geben und wichtige stadtklimatische und ökologische Aufgaben übernehmen: der im Norden gelegene Feuchtwald, der südliche Landwirtschaftspark, der Campuspark und der Aktivpark – beide als nord-süd verlaufenden Freiraumkorridore sowie der Campus-Boulevard als urbanes Rückgrat der neuen Gebietsentwicklung.
In einer Initialphase werden im östlichen Teilgebiet die wichtigsten freiräumlichen Setzungen sowie erste Pioniernutzungen angelegt. Sukzessive kann das Teilgebiet zu einem möglichen in sich geschlossenen Teilgebiet vervollständigt und die Landschaftsränder definiert werden. Bei entsprechendem Entwicklungsdruck kann der Campus in einer zweiten Etappe nach Westen expandieren, wobei auch hier eine Vorstrukturierung durch Landschaftsfelder und Pionierflächen erfolgt. Dadurch entsteht zu jedem Zeitpunkt ein attraktives, vielschichtiges Raumbild.
Stadt Waltrop
2.735 m2
Das Konzept der „grünen Klimaplätze für Waltrop“ entsiegelt die beiden Plätze, Herne-Bay-Platz und Platz von Gardelegen, großzügig und setzt auf einen nachhaltigen Umbau.
Trotz ihrer sehr verschiedenen Lage in der Stadt und ihrem unterschiedlichen Zuschnitt gelingt es, die beiden Plätze mit den charakteristischen grünen Kissen gestalterisch zu verbinden. Verbindend wirkt auch die Wiederverwendung des für die Waltroper Innenstadt typischen Klinkerpflasters, wobei Aufenthaltsflächen vor den Inseln dadurch akzentuiert werden, dass das Pflaster auf der langen Schmalseite Hochkant im Fischgrätverband wieder eingebaut wird. Dadurch wird aus dem ansonsten gerichtet verlegten Wegebelag ein richtungsloses Stadtparkett mit hoher Aufenthaltsqualität.
Grüne Klimakissen als wichtige Bausteine für die Zukunftsfähigkeit der Innenstadt
Als grüner Klimaplatz ist der Herne-Bay-Platz ein Pendant zum stark versiegelten Raiffeisenplatz, der auch als Marktplatz dient. Die Anordnung des Fahrradpavillons und die Zufahrt zur Tiefgarage konzentrieren die städtischen Nutzungen an der nördlichen Kante des Platzes. Der grüne Rücken des östlichen Kissens zur Bushaltestelle und zur Straße Am Moselbach lässt eine ruhige, grüne Mitte mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Die der Straße am Moselbach zugewandte Seite des grünen Kissens erfüllt mit einem großen Bankelement die Funktion eines zusätzlichen hochwertigen Wartebereichs für die Bushaltestelle.
Die Aufenthaltsbereiche werden durch den charakteristischen Fischgrätbelag markiert.
Anders als der Herne-Bay-Platz ist der Platz von Gardelegen dreiseitig von Gebäuden gefasst, die mit Außengastronomie und öffentlichen Nutzungen in den Platz hineinwirken und beleben. Diese urbane und extrovertierte Haltung wird durch drei grüne Kissen mit zum Platzzentrum hin vorgelagerten Aufenthalts- und Funktionsbereichen verstärkt.
Dabei werden wie beim Herne-Bay-Platz die Bestandsbäume nach Möglichkeit erhalten und in die grünen Kissen integriert. Der zusätzliche Retentionsraum sorgt auch hier dafür, dass bestehende Bäume und neue Setzungen ausreichend mit Wasser versorgt werden und der Platz deutlich entsiegelt wird. Die Aufenthaltsbereiche vor den Kissen nehmen unterschiedliche Nutzungen auf. Im nördlich gelegenen Bereich befindet sich die Skulptur des namensgebenden Kiepenkerl. Der östliche Aufenthaltsbereich integriert das Mahnmal „Steine gegen das Vergessen“. Im südlichen Bereich entsteht mit einem großzügigen Holzdeck und einem Fontainenfeld ein qualitativ hochwertiger und zugleich atmosphärisch dichter Aufenthaltsbereich.
Einladungswettbewerb nach RPW
2.000 m2
Mathias Maurerlechner
2. Preis
Der vorliegende Entwurf möchte in dem sensiblen Kontext für das urbane Wohnen und Arbeiten unter der Maxime der ökologischen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen. Ziel ist es, ein lebendiges und durchmischtes Quartier, in dem Menschen, Tiere und Flora mit- und nebeneinander existieren können, zu entwickeln. Das Zusammenleben wird dabei mit architektonischen und freiraumplanerischen Maßnahmen auf unterschiedlichen Maßstäben gefördert.
Vorgeschlagen wird eine durchlässige, städtebauliche Entwicklung, die um eine üppige ,Grüne Mitte‘ herum angeordnet wird. Die Grüne Mitte erstreckt sich sowohl auf das westliche als auch das östliche Ufer der renaturierten Würm und rahmt dabei naturnah den wiederhergestellten Altarm der Würm, der mit Flachwasserzonen und renaturierten Ufern einer Vielzahl von heimischen Arten Platz bietet.
Während im Osten das Erleben der Würm für die Anwohner und Besucher mit Aufenthaltsangeboten wie Sitzstufen, Bänken und Außengastronomie am alten Kraftwerk im Vordergrund steht, werden die Nutzungen durch die Anwohner im Westen bis an den westlichen Grundstücksrand zurückgezogen. Auf diese Weise werden möglichst große Freiräume für Nistplätze und Quartiere mit ausreichend Entfernung von der Bebauung und Durchwegung möglich.
Um dennoch ein Naturerlebnis und eine bessere Verknüpfung herzustellen erhalten die Stege über die Würm Terrassen mit Sitzgelegenheiten sowie einen Waldspielplatz.
Stadt Braunschweig
Wettbewerb
21 ha
Mansura Perveen
Die Entwicklung der Bahnstadt als Ganzes ist für die Stadt Braunschweig eine fast einmalige Chance zur städtebaulichen Weiterentwicklung. Erstreckte sich das Stadtgebiet historisch im Wesentlichen nördlich der Bahnlinie, gelingt mit der Bahnstadt langfristig der Sprung über die Gleise in ein Entwicklungsraum von insgesamt rund 300ha Größe.
Unter dem Schlagwort „Stadt kompakt weiterbauen“ versammeln sich die vielfältigen Teilräume Bahnhofsquartier, Hauptbahnhof, Gleisharfe, Bebelhof und EAW-Gelände mit unterschiedlichen Begabungen. Der ehemalige Hauptgüterbahnhof sticht aufgrund seiner gewachsenen, gewerblich-kreativen Identität und seiner zusammenhängenden, verfügbaren Fläche als wesentlicher Bestandteil hervor.
Mit den Verknüpfungsmöglichkeiten in die RailCity des Siemensareals entsteht ein bestens vernetztes Stück Stadt! Über das neu geplante Freiraumband ist das Quartier Ackerstraße an den Hauptgüterbahnhof angebunden. Das trägt zur Weiterentwicklung von der Randlage zu einem gut eingebundenen Stadtquartier bei.
Zwei Freiraumbänder stellen die Vernetzung zu den umliegenden Stadtgebieten her, nehmen aber auch die für das Quartier selbst notwendigen Freiraumnutzungen auf. Im Norden, im Übergang zum Quartier Ackerstraße, entsteht eine intensiv genutzte grüne Fuge mit Flächen für Gärten und Gardening-Projekte, aber auch notwendige Spiel und Sporteinrichtungen. Die aktive Achse im Süden begleitet die geplante Trasse für den ÖPNV, Fuß und Radverkehr.
Wesentlicher öffentlicher Raum des Entwurfs ist die im Zentrum des Gebiets gelegene Kreativgasse. Sie ist als autofreier Raum konzipiert. Als Neuinterpretation der vorhandenen Harkortstraße finden sich hier die vorhandenen Orte eines kreativgewerblichen Quartiers. Insbesondere dient die H_LLE als Nukleus der Stadtwerdung und Kern der neu zu entwickelnden Quartiersöffentlichkeit. Der neue Quartiersplatz entwickelt sich im Anschluss an diesen vorhandenen, identitätsstiftenden Raum als vielfältig nutzbarer urbaner Raum.
Stadt Lauchhammer
nichtoffener Wettbewerb
1,8 ha
TRU Architekten (3.Preis)
1. Preis
Der Quartierspark Lauchhammer-West gibt als neue grüne Mitte des Stadtquartiers einen Impuls für die Entwicklung der umliegenden Nachbarschaften und schafft über seine individuelle Gestaltsprache einen identitätsstiftenden Ort von hohem Wiedererkennungswert.
Dabei fungiert der Park als vernetzendes Element, das die umliegenden Nachbarschaften zusammenführt und auch zukünftig auf unterschiedliche städtebaulich-räumliche Szenarien reagieren kann.
Das Entrée an der Richard-Wagner-Straße im Westen leitet in das Parkinnere. Hier wird die fehlende Fassung des Straßenraums durch die Setzung eines raumwirksamen Elements, der Spiel- und Sportpergola, repariert. Die Fächer der Pergola bieten vielfältige Möglichkeiten für Bewegung und Spiel und adressieren so unterschiedlichste Altersgruppen der Nachbarschaft.
Der „Schmelztiegelpavillion“ dient als Treffpunkt im Park und referiert als narratives Element mit seiner charakteristischen Formung und Cortenstahl als Leitmaterial an die Bedeutung der Kunstgussindustrie für Lauchhammer. Vom „Tiegel“ aus bestehen Sichtbeziehungen zur Spiel- und Sportpergola sowie zum „Erinnerungsort Industriekultur“, der an der Kreuzung Grünewalder Straße/Vogelherdweg das östliche Entrée des Parkes kennzeichnet. Hier wird an die traditionsreiche und vielfältige Industriegeschichte Lauchhammers erinnert.
Stelen unterschiedlicher Höhe, die in ihrer Form an Schlote, die traditionellen Landmarken der Niederlausitz erinnern, vermitteln mithilfe von Informationstafeln die Historie und Bedeutung der verschiedenen Industriezweige Lauchhammers und ihrer Produkte. Gleichzeitig markieren die „Schlote“ den Eingang zum Park an der Grünewalder Straße.
Neben dem Blickbezug über die offenen Parkwiesenräume erhalten die drei besonderen Elemente des Parks über eine leichte Absenkung des Bodenniveaus im Übergang zu den Grünflächen eine zusätzliche Betonung.
Im Süden grenzt sich der Park durch ergänzende Baumsetzungen zur Wohnbebauung ab. Hier wird ein Großteil der Bestandsbäume erhalten. Nach Norden werden die offenen Parkwiesenräume durch die Allee entlang des Vogelherdwegs begrenzt.
Hier besteht im Zuge der Entwicklung des Parkes Nachverdichtungspotential in attraktiver Lage.
HOWOGE Berlin
Ideenwettbewerb
16 ha
Jan van den Berge
3. Preis
Mit einer Verdichtung von städtischen Randlagen bietet sich die Möglichkeit, an die Enden begonnener Strukturen anzuknüpfen und somit komplementäre Angebote am Stadtrand zu machen, kurze Wege zu fördern und Mehrwerte in den unterschiedlichen Bereichen der Quartiere zu schaffen.
Auf den unterschiedlichen Ebenen – räumlich, infrastrukturell oder sozial – bilden sich neue urbane Netzwerke!
Wenn neue Netzwerke passgenau in den städtischen Kontext integriert werden sollen, setzt das eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bestand voraus. Die vorgeschlagenen Stadtbausteine sind flexibel kombinierbar. Die Gebäude sind größtenteils neutrale Volumen, die vielfältige Lebens-, Wohn- und Arbeitsformen ermöglichen.
Die immanenten Netzwerke bündeln ein Spektrum von Themenbereichen, die letztlich – mal mehr, mal weniger – vor Ort verhandelt werden müssen.
Der Netzwerkgedanke fördert eine integrierte Betrachtung aller Themencluster: Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Mobilität und Bewegung, Materialströme und Ressourcen, Ökonomie und Betrieb, Landwirtschaft und Ernährung, Nachbarschaft und soziale Interaktion, Management und Betrieb sowie digitale Anwendungen. Sie bieten Anknüpfungspunkte für verschiedene städtebauliche Paradigmen der nahen Zukunft wie urbanen Metabolismus, Smart City, oder die regenerative Stadt.
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Blankenburg
Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Philipp Rösner
2. Preis
Eine robuste Struktur für die Zukunft des Klosterensembles
Der Komplex des Klosters Michaelstein, ehemals ein Zisterzienserkloster und seit Mitte des 16. Jahrhunderts in überwiegend weltlicher Nutzung, ist ein geschütztes Denkmalensemble. Die historischen Gebäude beherbergen die Verwaltung, wissenschaftliche Arbeitsplätze, mehrere Seminar- und Übungsräume, Aufführungsräume sowie einen Konzertsaal, Gästehäuser und die Gaststätte „Zum Weißen Mönch“ mit Hotelbetrieb.
Der Bearbeitungsbereich um die ehemalige Zisterzienserabtei umfasst nicht nur die alten Klostergebäude und die auf dem Grundstück vorgesehenen Neubauten. Er reicht im Norden bis an den Parkplatz und enthält die Straßen und Wegeverbindungen, welche das Kloster mit der Umgebung verbinden. Aus dieser räumlichen Situation wird ein strukturelles „Rückgrat“ für das Klosterensemble entwickelt, welches alle Gebäude und Freiräume des Klosters miteinander verbindet.
Stadt Donauwörth
Nichtoffener städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb
30 ha
Philipp Rösner
Anerkennung
Die ehemalige Alfred-Delp-Kaserne stellt ein herausragendes Entwicklungspotential für die Stadt Donauwörth dar. Hoch über der Stadt gelegen, bietet ihre Lage einen hervorragenden Rundumblick über die Altstadt Donauwörths, das Donautal und das benachbarte Zirgesheim. Mit der Öffnung des Kasernenareals ist nun die Möglichkeit verbunden, die bisher etwas abseits gelegene Parkstadt in eine kontinuierliche, sinnfällige Stadtstruktur einzubinden. Die Alfred-Delp-Kaserne kann so das fehlende Passstück zwischen den einzelnen Teilquartieren werden. Dabei gilt es, die einzelnen Bereiche der Stadt in ihren spezifischen Qualitäten zu stärken.
Die Entwurf nutzt die landschaftlichen und topographischen Gegebenheiten des Ortes hervorragend. Die Grünzüge der Parkstadt wie an der Parkstraße und der Parkstädter Straße werden bis in das ehemalige Kasernenareal hinein verlängert. Auf dem Areal selbst bieten die drei Terrassen, der ehemalige Exerzierplatz und die südlichen Unterstände (AeroHallen) mit ihrer dichten Baumfassung gute Anknüpfungspunkte, um das neue Quartier auch mit dem östlichen, landwirtschaftlichen Raum zu verweben.
Gleichzeitig erfordern es die drei vorhandenen Terrassen, die neuen Quartiere behutsam in die Topografie einzupassen. Unser Entwurf nutzt die Höhenversprünge, um Teilquartiere lesbar voneinander abzugrenzen, verkehrliche Infrastruktur und landschaftliche Elemente wie z.B. die Entwässerungsgräben in den Stadtraum einzupassen. Das neue Quartier erhält durch Gärten, den zentralen Park, Gemeinschaftsflächen für Sport und Spiel und dem weitläufigen Landschaftspark im Süden die Prägung eines stark durchgrünten Wohnstandorts. Ergänzt wird dies durch die Schaffung von vielfältigen Natur- und Freiräumen und der Einbeziehung der umgebenden Landschaft.
Die vorgeschlagene Phasierung berücksichtigt die Restnutzung der Kasernenbauten für die Erstaufnahmeeinrichtung bis 2020. Daher wird vorgeschlagen, zu Beginn des Umsetzungsprozesses Teilquartiere im Norden und im Süden der Kaserne zu bauen, die jeweils eigenständig von der Sternschanzenstraße aus erschlossen sind. In diesem ersten Realisierungsabschnitt kann auch der neue Sportplatz mit Lärmschutzwall bereits umgesetzt werden, genauso wie die KiTa.
Stadt Lindau
Nichtoffener Realisierungs- und Ideenwettbewerb
10 ha
3. Preis
Die gewachsene Altstadt, die von einem Ring aus Inselgärten mit eingestreuten Solitärbauten umgeben ist, soll mit ihrer lebendigen Körnung nun auch auf der westlichen Inselhälfte als klare und einheitliche Struktur fortgeführt werden.
Durch die städtebaulichen Arrondierungen am südlichen Westteil der Insel und dem neuen Wohnquartier im Norden wird der städtische Kern komplettiert und eine klare städtische Intarsie innerhalb der Insel geschaffen. Der Städtebau greift das für die hintere Insel typische Hofsystem auf.
Während zur Altstadt hin eine durchgehende Raumkante ausgebildet wird, bleibt die Bebauung im nordwestlichen Teil an den Rändern offen und stellt freiräumliche Bezüge zum Wasser her. Die Durchlässigkeit des Entwicklungsgebiets wird unterstützt durch das ergänzende Einstreuen von Einzelbauten.
Im südlichen Teil dagegen formulieren zwei starke, überwiegend geschlossene Blöcke das bauliches Pendant zum ehemaligen Bahnhofsgebäude. Der neue Park am nördlichen Rand des Westufers besteht aus drei großzügigen Wiesenflächen, die weitestgehend frei gehalten werden. Nur die erhaltenswerten Bestandsbäume verbleiben auf den Wiesen.
Alle Funktionen werden an den Rändern des Parks angeordnet und haben direkten Wasserkontakt.
Gemeinde Weßling
Wettbewerb
2,6 ha
Maike Nolte
Ankauf
Die grundlegende Neustrukturierung der Bereiche um Bahnhof und Marktplatz bringt für Weßling gravierende Veränderungen betreffend der Nutzungen, der Verkehrsführung und des Raumbildes insgesamt. Gleichzeitig bietet sich die Chance einer umfassenden strukturellen Qualifizierung „aus einem Guss“: der öffentliche Raum kann deutlich attraktiver und lebendiger und die baulichen Versatzstücke in konkrete räumlich-funktionale Beziehung gesetzt werden.
Der Konzeptansatz überlagert die neu einzubringenden großflächigen Nutzungen mit kleineren, dem kleinstädtischen Maßstab entlehnten Wohnbauten in einer Gebäudetypologie aus Sockel und „Aufbauten“. Damit wird eine angemessene Dimensionierung und verträgliche Gliederung der Baumassen erreicht, die sich einerseits an den tradierten Baustrukturen orientiert, andererseits die großvolumigen Einzelhandelsnutzungen an geeigneter Stelle integriert.
Der Entwurf nutzt die Anforderung, die frequenzbringenden Nutzungen zentral anzuordnen, um mit dem Marktplatz ein neues, lebendiges Zentrum zu schaffen.
Beginnend mit der Auftaktsituation am Stadteingang entwickelt sich entlang der Hauptstraße eine erlebbare, funktional und gestalterisch differenzierte Sequenz aus Baustrukturen und öffentlichen Freiräumen mit Baumpaketen.
Während die im Gewerbeband an den Gleisen liegenden baumbestandenen Freiflächen überwiegend Stellplätze und kleinere Freizeit-/ Sportangebote aufnehmen, formulieren die Maibaumwiese und der neue Marktplatz das eigentliche Zentrum des Ortes. Der neue Platzraum spannt sich zwischen der Freitreppe vorm Busbahnhof über die verkehrsberuhigte Hauptstraße bis zum Drogeriemarkt. Der Platz, die Nutzungen im EG und der direkte Bezug zum Bushalt machen den Neuen Markt zum identitätsstiftenden Herzstück der Wesslinger Ortsmitte.
formart Berlin Brandenburg GmbH & Co. KG
Eingeladener Wettbewerb
1,6 ha
Philipp Rösner
2. Preis
Der Grünraum zwischen den Gebäudezeilen wird als grünes Tal aufgefasst. Dies drückt sich sowohl in der Topografie durch die abgesenkte Mitte, als auch in den Pflanzungen und im Wechsel der verschiedenen naturnahen Atmosphären aus. Da das Erdgeschosswohnen in der Innenstadt immer mit Problemen und Hemmnissen (Sicherheit der Wohnungen, Nähe der privaten Terrassen zur halböffentlichen Erschließung) verbunden ist, stellen die Topografie, das Raumgerüst und die überwiegend grüne Hoffläche wichtige Alleinstellungsmerkmale dar
Der Entwurf sieht vor, die Terrassenkanten ebenso wie die Wegeführung schwingen zu lassen. Die Terrassenbänder werden auf diese Weise mit dem Freiraum zusammen gelesen. Optisch entsteht der Eindruck eines homogenen Hofkomplexes, der von Gebäudekante zu Gebäudekante reicht.
Die Länge des Hofes verlangt nach einer dazu quer verlaufenden Rhythmisierung, um durch Aufenthalts- und Spielangebote, sowie weitere Funktionsbereiche, Zäsuren mit unterschiedlichen Qualitäten und Atmosphären entstehen zu lassen. Dadurch wird der Durchgangscharakter des Hofes entschleunigt und neue Aufenthaltsqualitäten geschaffen.
Stadt Neutraubling
nicht offener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Philipp Rösner
Anerkennung
Ausgewählte Vegetationstypen prägen den neuen Stadtpark
Die Geschichte der Stadt begann als ein Ort an dem Vertriebene – Menschen aus verschiedenen Regionen und Ländern haben hier eine neue Heimat gefunden. Die Vielfältigkeit aus Nationalitäten und Kulturen macht die Einzigartigkeit von Neutraubling bis heute aus.
Das Konzept schlägt einen von unterschiedlichen Vegetationstypologien dominierten Park vor. Waldgesellschaften vom Parkwald bis zum naturnahen Laubmischwald formen als urbanes Waldensemble den stimmungsvollen Rahmen für die gemeinschaftliche Parkwiese. Das solide Parkwegenetz, gefasst von einem Rundweg, führt die Besucher durch spannende Raumabfolgen und zu Orten der Entspannung und Erholung.
Neutraubling bekommt einen einzigartigen Stadtpark, als Raum für naturnahe Erholung aber gleichzeitig auch als Versprechen an die Zukunft. Mit ca. 45% “Ausgleichsfläche”, also ökologisch und ästhetisch hochwertigen Strukturen fungiert der Stadtpark nicht nur als Erholungsraum und Grüne Lunge für Neutraubling, sondern auch als neuer Ort der Ökologischen Vielfalt.
Es entsteht ein extensiver Stadtpark mit unterschiedlichsten Qualitäten und Raumabfolgen, eigenem Charakter und Identität – hergeleitet aus der Geschichte Neutraublings, wächst er zusammen mit der Stadt und den Menschen. In den Parkwäldern finden sich versteckte Orte, welche den Besucher ab vom Weg und hin zum Parkwald locken. Das Wachstum Neutraublings, zu dem über die Jahrzehnte die Zuwanderung aus den unterschiedlichsten Kulturen beigetragen hat, wird anhand der Zuwanderungsstatistik nach Jahren und Bevölkerungsgruppen metaphorisch lesbar.
In Analogie zum heimischen Standort wird die potentielle natürliche Vegetation als Ausgangspunkt für die Gehölzpflanzungen herangezogen. Ohne das Eingreifen des Menschen würde sich ein artenreicher Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald etablieren, sofern dieser nicht von konkurrenzstärkeren Rotbuchen verdrängt wird. Eichen und Hainbuchen stehen stellvertretend für den heimischen Standort – die bayrische Kultur, die hier symbolisch in jedem “Waldpatch” durch eine standortgerechte Baumart ergänzt wird, welche die Vielfalt der in Neutraubling lebenden Kulturen symbolisiert.
Marktgemeinde Wiesentheid
nicht-offener einphasiger Realisierungswettbewerb
6070 m2
Hoffmann-Leichter Ingenieurgesellschaft mbH
2. Preis
Die Charakteristika der bestehenden Gebäudetypologien wurden herausgearbeitet und für die zukünftige Entwicklung des Campus neu interpretiert. Dadurch bildet die Campusstruktur eine starke Einheit, die sich mit der Stadtstruktur der Stadt Geisenheim gut verbindet. Drei ausgewählte Gebäude werden in diesem Konzept dupliziert und im Campus neu positioniert.
Der ‚Campus-Weg‘ verbindet die hochwertigen historischen Parkanlagen mit neu angelegten Grünflächen und zentralen Platzangeboten.
Entlang der zum neuen ‚Campus-Weg‘ aufgewerteten zentralen Achse spannen sich neue Freiräume auf, die dem Campus einen strukturell starken, zusammenhängenden und identitätstiftenden Charakter verleihen. Durch den Wechsel und das Verspringen von Grünflächen und Platzbereichen von Norden nach Süden und die einheitliche Formensprache und Materialwahl entsteht ein starker Strang, der die Gebäude und Nutzungen organisiert und zusammenhält.
Auch die als „Satelliten“ in der Stadt verteilt liegenden Campusbereiche werden durch kleine Akzente im Freiraum Teil des Gesamtcampus. Plattenbänder, die als Funktionsbänder ausgelegt sind, strukturieren die neuen Freiflächen, schaffen Orientierung und akzentuieren bestehende Campusbereiche.
Platzintarsien aus hellem Natursteinpflaster unterstreichen die Adressbildung der Gebäude und sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert und eine klare Orientierung. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Zentralbereich Ost und West (Campusterrassen). Diese beiden Freiflächen bilden die neuen Adressen innerhalb des Campus. Der Platzbereich im Campus Ost schafft eine klare Geste als Eingang in den Campus und vermittelt gleichzeitig formal zurückhaltend zum historischen Park. Ein Wasserbecken am nördlichen Rand des Platzes bildet den angemessenen Auftakt dieses neuen Ensembles.